Persönliches

Fragen & Antworten

Sind Schwule auch manchmal von Tunten genervt?

Zunächst wird die Verwendung des Wortes „Tunte“ als Schimpfwort wahrgenommen. Früher war der Begriff Tunte nicht so negativ behaftet, im Gegenteil. Es war ein schöner Begriff, der besonders künstlerisch begabte Männer beschrieb.

Heute ist die Bedeutung des Begriffs „Tunte“ sehr ungenau. Meint dieser Männer, die ein besonders „weibliches“ Auftreten oder vermeintlich weibliche Kleidung tragen? Jeder Mensch ist sicherlich mal genervt von irgendwem. Auch ein Mann der schwul lebt kann sicherlich von Männern* – denen das “Tunte“-sein nachgesagt wird – genervt sein.


Ob einer der Mitarbeiter schon einmal Selbstmordgedanken hatte

Solltest du, oder Personen in deinem Umfeld an Selbstmord denken, dann bitte wende dich an folgende Adressen: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote/


Wie kann die Mitarbeiter*in Ihren Glauben mit Ihrer Sexualität vereinbaren?

Hinweis: Die Mitarbeiter*in ist beim different people angestellt, praktizierende Christin und beschreibt ihre sexuelle Identität (wenn es sein muss) als queer oder pan: Für mich persönlich ist Gott gleich bedeutend mit der ehrlichen und aufrichtigen Liebe zwischen Menschen. Ich lebe nach der christlichen Regel „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ und den sich daraus ergebenen Schlussfolgerungen. Einen Konflikt zwischen meinem Glauben und meiner Sexualität ist daher nicht gegeben.
Auch die EKD (ev. Kirche Deutschland), zu der ich mich zugehörig fühle, betont immer wieder die Gleichstellung aller Liebesformen, egal ob nun cis-hetero oder queer, sowohl in Worten als auch in Taten.


Dies ist eine sehr individuelle Frage, da jede Person einen unterschiedlichen „inneren Coming-Out“ Prozess durchläuft. Vivienne Cass beschreibt in ihrem „Phasenmodell der homosexuellen Identitätsbildung“ ganz gut, wie sich queere Personen in ihrer Identitätsfindung fühlen können und dabei können auch bei einigen Personen Wünsche des „nicht-queer-seins“ aufkommen.

Zur Vertiefung: In der ersten Phase der Identitätsfindung wirkt die Heterosexualität als vertraut und sicherheitsgebend und die Homosexualität als fremd. Die Möglichkeit homosexuell zu sein kann viele Fragen, zu Geschlechterrollen, Beziehungen, Sexualität usw., aufwerfen. Zuerst wird alles Homosexuelle abgewehrt und vermieden und Personen können mit diesen Gefühlen ganz unterschiedlich umgehen. Zum einen lehnen Personen alles ab, was mit Queersein zu tun hat oder zum anderen begeben sich Personen in die direkte Suche nach Informationen dazu. Wenn die Person aber das eigene Empfingen verleugnet, kann es zu einer Identitätsblockade führen. Die zweite Phase ist der Identitätsvergleich. In dieser Phase wird die Homosexualität an/-hingenommen, aber die Person fühlt sich in der Gesellschaft und von sich selbst entfremdet, denn die Person bezeichnet sich selbst noch als heterosexuell. Dies kann unter schlechten Voraussetzungen zur Isolation und wie auch in der ersten Phase zur Identitätsblockade führen. Die Ablehnung des eigenen „Queer-sein“ kann aber in der dritten Phase, die Identitätstoleranz, aufgelöst werden. Hier wird letztlich die eigene Homosexualität angenommen. Das gesamte Modell nach Vivienne Cass findet ihr u.a. hier: https://www.regenbogenkompetenz.de/wp-content/uploads/2015/09/Phasenmodell_HomosexIdent_CASS.pdf


Unglücklich verliebt sein kann sich ganz unterschiedlich anfühlen. Zunächst könnte man unglücklich verliebt so beschreiben, dass die Person, die du liebst dich nicht liebt, die Person unerreichbar ist (z.B. eine prominente Person) oder dass die Person gar nicht weiß, dass man in sie verliebt ist. Ein unglücklich verliebt sein kann ganz viele Gefühle mit sich bringen, wie z.B. Hoffnungslosigkeit, Ablehnung, Schmerz oder Traurigkeit.

Mit Liebeskummer kann man aber auch ganz unterschiedlich umgehen. Es gibt Personen, die suchen sich Ablenkung (z.B. durch Sport, Hobbies, Freund*innen, Musik usw.), andere ziehen sich zurück und wollen erst einmal eine ganze Zeit lang allein sein. Jede Person hat dafür eigene Bewältigungsstrategien, welche man im Laufe seines Lebens und mit Erfahrung, entwickelt. Was jedoch in den meisten Fällen zutrifft ist, dass es mit der Zeit immer besser und leichter wird und man irgendwann das unglückliche verliebt-sein auch überwunden hat.


Grundsätzlich gibt es leider keine diskriminierungsfreien Räume, sodass queere Personen auch innerhalb der eigenen Community Ausschlüsse erfahren können. Vorallem mit dem intersektionalen Blick können queere Personen (unabsichtlich) ausgeschlossen werden, z.B. aufgrund von sprachlichen Barrieren oder nicht mitgedacht werden. Schließlich sind wir alle in diesem gesellschaftlichen System sozialisiert, sodass uns oft auch diese Ausschlüsse oder Diskriminierungen nicht bewusst sind. Daher braucht es immer eine intersektionale Reflektion der eigenen Handlungs- und Arbeitsweisen.


Bei uns im Verein können sich alle Menschen engagieren, die offen und akzeptierend der Thematik gegenüberstehen. Demnach können natürlich auch cis-hetero Personen bei uns mitwirken.


Eine neutrale Gendererziehung hat immer Vorteile, da sie den Kindern die Möglichkeit gibt, sich frei zu entfalten und ihre Persönlichkeit unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen zu entwickeln. Statt sie in vorgegebene Geschlechterrollen zu zwängen, ermöglicht eine neutrale Erziehung, dass Kinder ihre eigenen Interessen, Fähigkeiten und Vorlieben entdecken, ohne durch Stereotype eingeschränkt zu werden. Das stärkt das Recht jedes Kindes auf individuelle Selbstbestimmung und die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Gleichzeitig fördert es eine tolerante und gleichberechtigte Gesellschaft, in der Vielfalt geschätzt wird und jeder Mensch seine Identität selbstbewusst und frei leben kann.